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Wer kennt es nicht….. ääääähhhh tschuldigung…. sorry…. dont worry….. Verzeihung… excusez moi……

Meint er oder sie es wirklich ernst, oder wird es jetzt nur gesagt, weil ich es gerade hören will, oder brauche um verzeihen zu können. (damit sich eine Stimmung oder Situation schnell wieder besser anfühlen kann) Warum lügen Menschen und haben mitunter große Schwierigkeiten, mit dem Entschuldigen….

1. Die Fehlerkultur

Noch unangenehmer, als Fehler zu machen, ist, sie zuzugeben. „Dafür gibt es unter anderem kulturelle Gründe, ein nachsichtiger und konstruktiver Umgang mit Fehlern ist leider keine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft.“ Deshalb kann eine Bitte um Verzeihung gerade Menschen in hohen beruflichen Positionen sowie leistungsorientierten und perfektionistischen Personen nur schwer über die Lippen kommen.

Sie haben kulturelle Erwartungen verinnerlicht und nehmen Fehler häufig als Schwäche und Niederlage wahr. Eine Entschuldigung empfänden sie als Eingeständnis eigener Unzulänglichkeit. Sie fürchten, als Versager dazustehen. Zwar wissen sie, dass jeder Mensch sowohl kleine als auch große Fehler begeht. Aber aufgrund ihrer verinnerlichten hohen Ansprüche gegenüber sich selbst regen die eigenen Fehlgriffe sie emotional stark auf. Dies ist leider eine sehr gemeine bzw auch gefährliche Art, denn es kann unter anderem zu Machtmissbrauch führen.

2. Die Lust am Recht haben wollen

„Viele von uns nehmen Fehler und Schuld nicht gerne auf sich, ein elementarer Grund hierfür ist die Funktionsweise des menschlichen Gehirns.“ Sind wir im Recht und machen alles richtig, schüttet das Gehirn belohnende Botenstoffe wie Dopamin aus. Sie sind ein Grund, weshalb wir uns wunderbar fühlen, wenn wir bei einem Streitgespräch die Oberhand behalten. „Das Gehirn ist süchtig danach, recht zu behalten“, so die Psychologin. Aus evolutionärer Perspektive sei eine Abbitte ein indirektes Eingeständnis, dass man sich in seiner Umwelt nicht zurechtgefunden und falsch reagiert hat. (Sollte dringend bearbeitet werden dieses Verhalten und zur Selbstreflektion umentwickelt.)

Solche Fehlreaktionen hätten unseren fernen Vorfahren ihr Leben kosten können. Sie fühlen sich so unschön an, damit der Mensch sie grundsätzlich meidet. „Aber auch die gängigen kognitiven Verzerrungen, zu denen wir alle neigen, können der Entschuldigung im Wege stehen“. Dazu gehört beispielsweise der sogenannte Bestätigungsfehler. „Wir legen uns Informationen und Details so zurecht, dass am Ende alles darauf hindeutet, andere – und nicht wir – seien im Irrtum und sollten um Verzeihung bitten“, so die Psychologin. (Psychologisches Verdrehen – Hang zum Narzismus)

3. Mangelnde Empathie, zu viel oder zu wenig Scham

Selbstkritische und unsichere Menschen tun sich häufig mit Entschuldigungen schwer. Der Mangel an Nachsicht mit sich selbst und die negative Selbstwahrnehmung können dazu führen, dass sie besonders starke Schuld und Scham empfinden. Statt diese Gefühle zu artikulieren und sie in ihre Entschuldigung einzubeziehen, ziehen sie sich zurück und schweigen. Im Gegensatz zu diesen Menschen können Betroffene von bestimmten psychischen Störungen keine Scham, Schuld oder Reue empfinden, beispielsweise manche Personen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung.

Sie sind sich ihrer Fehler und Vergehen häufig nicht bewusst – und haben kein gesundes Gespür dafür, wann „Es tut mir leid“ angebracht ist. „Die Empathie spielt eine sehr wichtige Rolle für die Wahrnehmung eigener Fehltritte und die darauffolgende Entschuldigung“. Menschen, die aufgrund krankhafter psychischer Veränderungen oder charakterlicher Eigenarten weniger mitfühlend sind, fallen Entschuldigungen schwer.

4. Verletzt sein und verletzen – EGO Konflikt

„Viele von uns sind sich eines falschen Handelns sehr wohl bewusst, und doch wollen sie sich partout nicht entschuldigen – weil sie zu verletzt sind“. Der eigene Schmerz ist einer der häufigsten Gründe, weshalb eine Abbitte nur schwer über die Lippen kommt. Der Leidensdruck kann dazu verleiten, dass die oder der Betreffende eine Entschuldigung vom Gegenüber fordert, jedoch nicht bereit ist, sie zu erwidern.

Andere Personen wiederum wollen nicht um Verzeihung bitten, weil sie Angst haben, einen nahestehenden Menschen zu verletzen – etwa durch das Eingeständnis eines Seitensprungs. (Lüge statt Wahrheit) Sie fürchten auch andere Folgen, die ihre Entschuldigung haben könnte. Denn wer sich entschuldigt, übernimmt die Verantwortung für seine Fehler. So wünschenswert das ist, so schwerwiegend können in einigen Fällen die Konsequenzen sein. Statt eine Beziehung zu retten, kann eine Abbitte auch ihr Ende bewirken. Verlust­ängste können so stark sein, dass man vor der Offenbarung zurückschreckt.

5. Erlebnisse von früher

Wer bereits in der Kindheit vorwiegend schlechte Erfahrungen mit dem Entschuldigen gemacht hat, dem wird „Es tut mir leid“ im Erwachsenenalter eher schwerfallen. Das kann beispielsweise passieren, wenn die Eltern das Kind wiederholt zu Entschuldigungen gezwungen haben – selbst in Situationen, in denen es sich im Recht fühlte und sich keines Fehlers bewusst war. Diese unschönen, in einigen Fällen traumatischen Erfahrungen können im Erwachsenenalter heraufbeschworen werden, wenn es sich zu entschuldigen gilt.

Auch wer als Kind verinnerlicht hat, dass körperliche Züchtigung oder eine andere Form der Bestrafung droht, wenn man einen Fehler bekennt und um Verzeihung bittet, wird solche Situationen als erwachsener Mensch vielleicht meiden – womöglich ohne dass ihm oder ihr das bewusst wird. „Manche Menschen wiederum wollen nicht um Verzeihung bitten, weil sie das Gefühl haben, sie könnten damit nichts ausrichten“.

Diese Personen haben in ihrer Biografie die Erfahrung gemacht, dass eine Entschuldigung nichts an einer verfahrenen Situation ändern kann, weder für sie selbst noch für ihr Gegenüber. Sie leiden und schweigen, weil sie sich machtlos fühlen – und die generell positive Wirkung einer Entschuldigung unterschätzen.

In den meisten Fällen ist es leider so oder so eine „schlechte“ Angewohnheit oder besser gesagt „falsches Lernen“ noch aus der Kindheit. Generation übergreifend, bis heute gibt es viele unausgesprochenen Probleme und somit bleiben oft innere Blockaden, die zu diesem Verhalten führen. Gut wäre mehr Aufklärung und Verständnis. Ich wünsche Ihnen allen viel Verantwortung, Toleranz und Mut, sich zu entschuldigen macht nicht nur dem Gegenüber eine Freude, sonst in 1. Linie einem selbst, denn jede Vergebung mit anderen, ist auch immer eine Vergebung mit sich selbst. Denn man kann die Gedanken von Groll loslassen! Es lassen sich so auch andere Geschichten auflösen, man muss manche Dinge nicht mal persönlich austragen, es gibt viele Möglichkeiten, sich energetisch auszusöhnen.

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